Walter Zürn: ausgezeichnet mit der Paul Melchior Medaille 2021
Walter Zürn erhält die Paul Melchior Medaille anlässlich des 19ten Internationalen Symposiums über Geodynamik und Erdgezeiten, welche in der Woche vom 22. Juni 2021 in Wuhan (China) und online (aufgrund der Corona-Pandemie) stattfinden wird. Mit der Medaille werden alle vier Jahre herausragende Wissenschaftler mit großer Expertise und großem Einfluss in der Gezeitenforschung ausgezeichnet. Walter Zürn ist seit 1974 Mitglied des Geophysikalischen Instituts (GPI) und auch im Ruhestand seit 2002 in der Forschung aktiv. Bereits früh in seiner Laufbahn betrieb er ein Gezeitengravimeter am geographischen Südpol (Amundsen-Scott South Pole Station) an einem Ort, an dem die Erde nur langperiodischen Gezeiten ausgesetzt ist. Dort aufgezeichnete ganztägige und halbtägige Signale werden hauptsächtlich durch die Auflast der Ozeane erzeugt und erlauben eine genauere Untersuchung dieses Phänomens. Die Messungen, die Walter Zürn mit dem LaCoste Gezeitengravimeter ET-19 über viele Jahre am ‘Black Forest Observatory (BFO)’ machte, waren eine Herausforderung für andere Stationen und förderten so die weitere Entwicklung supraleitender Gravimeter. Mit gezielten Experimenten hat er am BFO sogenannte Hohlraumeffekte nachgewiesen, die durch Strain-Tilt-Kopplung auftreten. Das Verständnis dieser Auswirkung lokaler Heterogenität hilft bei der Interpretation von Aufzeichnungen der Gezeitenneigung und Gezeitendehnung, die hauptsächlich für die lokalen Eigenschaften der Erdkruste empfindlich sind. Viele weitere Errungenschaften, die Walter Zürn beigetragen hat, werden in der Laudatio genannt, die auf der Homepage der Konferenz veröffentlicht ist. Wir gratulieren Walter Zürn herzlich zu dieser wohlverdienten Auszeichnung.