ANTICS

Das Karlsruher Institut für Technologie (Deutschland) und das GFZ (Deutsches GeoForschungsZentrum) untersuchen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geowissenschaften, Energie, Wasser und Umwelt der Polytechnischen Universität Tirana (PUT, Albanien) die kontinentale Subduktion unter Albanien. Zu diesem Zweck wird ein großes N-Experiment mit 400 Stationen durchgeführt, bei dem 3-Komponenten-Geophone mit einer Eigenfrequenz von 4,5 Hz (ca. 90 % der Stationen) und 3-Komponenten-Breitbandstationen verwendet werden, die ein Gebiet von 150 km mal 150 km abdecken.

Gemeinsame Feldteams von KIT und PUT haben die seismischen Stationen während vier Wochen im September und Oktober 2022 aufgestellt. Die Instrumente werden ca. ein Jahr lang an den Standorten verbleiben, um die Seismizität und das seismische Hintergrundrauschen zu registrieren. Danach wird das Netz in zwei Linien umstrukturiert und weitere neun Monate lang aufgezeichnet.

Diese Aufzeichnungen werden dann für verschiedene Arten von seismologischen Analysen verwendet, darunter die Lokalisierung von Erdbeben durch KI-Anwendungen, die Ableitung von Bruchmechanismen und verschiedene Arten der Darstellung des Untergrunds. Unser Ziel ist es, die Art und Weise der Konvergenz zwischen Adria und Europa und den laufenden Prozess der kontinentalen Subduktion zu verstehen, der letztlich zu großen Erdbeben in Albanien führt.